Europäische und internationale Solidarität für eine lebenswerte Welt

Gemeinsame Erklärung des deutschen Cittaslow-Netzwerks zur aktuellen Lage.

Die inzwischen weltweite Ausbreitung des Corona-Virus stellt die internationale Gemeinschaft vor besondere Herausforderungen. Maßnahmen, die vor wenigen Wochen und Monaten noch undenkbar schienen, sind mittlerweile in weiten Teilen Europas umgesetzt. Auch die Mitgliedsstädte von Cittaslow Deutschland erkennen die Notwendigkeit an, für die Verlangsamung der Ausbreitung des Virus schwerwiegende Eingriffe umzusetzen.

Mit großer Sorge sehen wir allerdings die Tendenzen zurück zu einer reinen Politik des Nationalstaats. Europäische Grenzkontrollen, Ausfuhrbeschränkungen und Streit um Finanzierungsfragen prägen das Bild insbesondere innerhalb der europäischen Familie. Zwar gibt es einzelne Zeichen der gegenseitigen Hilfe wie bspw. die Übernahme schwer Erkrankter aus Frankreich und Italien. Im Gesamtbild fühlen sich allerdings insbesondere die Länder Südeuropas von der EU und den nördlichen Mitgliedsstaaten im Stich gelassen.

Als internationale Gemeinschaft lebenswerter Städte rufen wir die Staaten dazu auf, gerade in der jetzigen Situation den europäischen Zusammenhalt stärker zu betonen und auch praktisch zu leben. Dies gilt auch für die Zeit „nach Corona“, da wir nach heutigem Wissensstand eine große Strecke des gemeinsamen Wiederaufbaus vor uns haben werden. Gemeinsam kann es gelingen - gegeneinander wird es scheitern.

Wir sind auch der Meinung, dass weltweit sofort alle Kriege beendet werden sollten. Wir setzen uns für eine humane Flüchtlingspolitik ein, die insbesondere das Asylrecht achtet.

Mit den besten Köpfen aus allen Ländern müsste jetzt gegen die Pandemie angegangen werden. Für die Zukunft wäre es wichtig, dass sich die Mächtigsten der Welt für eine gerechtere und menschlichere Weltordnung stark machen, auch um künftig gegen solche Katastrophen gewappnet zu sein.

Cittaslow Deutschland


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