Drei Fragen an den Präsidenten

Cittaslow und Slow Food haben Verbindungen. Worin besteht der Unterschied?
Manfred Dörr: Während bei Slow Food die Verbesserung der Lebensqualität durch den bewussten Umgang mit Ernährung und Lebensmitteln, mit regionaler Lebensmittelerzeugung und -zubereitung im Mittelpunkt steht, werden diese Grundideen bei Cittaslow um wesentliche Elemente erweitert. Diese werden in den Zielkriterien und Makrobreichen unseres Netzwerkes detailliert aufgelistet.


Welche Funktion haben die Makrobereiche und Zielkriterien für Cittaslow Deutschland?
Die Bereiche und die darin enthaltenen Zielkriterien machen eine Stadt zur „Cittaslow“ und sorgen für eine soziale Ordnung und lebenswerte Umweltbedingungen. Sie wirken wie ein Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung lebenswerter Kleinstädte und bilden einen guten Orientierungsrahmen für kommunalpolitisches Handeln mit dem Ziel der Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger und die Gäste.


Warum hat kommunalpolitisches Handeln eine Bedeutung weit über den lokalen Horizont hinaus?
Die kommunalpolitische Ebene ist der politische Bereich, der den Menschen am nächsten ist. Von den Entscheidungen auf kommunaler Ebene sind nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Kommunalpolitiker selbst betroffen. Kommunalpolitik ist also die Basis der weiterführenden politischen Ebenen.


Zur Person
Der Bürgermeister der Stadt Deidesheim (Rheinland-Pfalz), Manfred Dörr, ist seit 2015 Präsident von Cittaslow Deutschland. Gleichzeitig engagiert er sich als Vizepräsident von Cittaslow International für die Arbeit im Netzwerk.

Offizieller Sitz von Cittaslow Deutschland: Deidesheim

Offizieller Sitz von Cittaslow Deutschland: Das Historische Rathaus in der pfälzischen Weinstadt Deidesheim.
Die etwas andere Tischler- und Möbelwerkstatt „b.a.u.m. Natur“ in Maikammer

Tradition und Innovation

Betritt man die Ausstellung der b.a.u.m. natur Holzwerkstatt in Maikammer riecht man es sofort: hier geht es um massives Holz. Ein ganz besonderer Roh- und Werkstoff, nachwachsend und ökologisch. In der Präsentation stehen dann auch die schönen Möbel, alle von Hand individuell und solide gefertigt, aus massivem Holz, aus heimischen Wäldern und aus nachhaltiger Forstwirtschaft, keine „Wegwerfmöbel“ oder Möbel aus Tropenholz, wie man sie leider all zu oft in den großen Möbelhäusern oder bei Discountern bekommen kann. Nein, hier wird eine andere Philosophie umgesetzt, erklärt Klaus Frenzel, der seit 2001 alleiniger Geschäftsführer, der bereits 1986 in Neustadt an der Weinstraße gegründeten Holzwerkstatt ist.

Im Zentrum allen Schaffens steht der Mensch und die Natur. Der Handwerksbetrieb arbeitet nach traditionellen Methoden, natürlich in Verbindung mit moderner Maschinentechnik, ohne die das Auftragsvolumen heutzutage nicht mehr zu bewältigen wäre. In der Holzwerkstatt mit eigenem Holzlager entstehen Schlafmöbel, Sitzmöbel und sogar ganze Küchen, individuell geplant, ergonomisch gestaltet, für gesundes Wohnen, Schlafen und Leben.

Aber das kleine Unternehmen mit seinen zehn Mitarbeitern geht mit seiner Philosophie noch weiter und arbeitet ganzheitlich. Das bedeutet, dass neben der ökologischen Möbelproduktion mit Maßanfertigungen auch die Restaurierung ganzer Bauobjekte realisiert werden können. Zum Beispiel eine komplette Altbausanierung vom Dachstuhl, über Fenster, Türen bis zu den Fußböden, selbstverständlich alles im Sinne des Denkmalschutzes und unter Berücksichtigung der Wohngesundheit. Denn auch hier gilt: wo immer möglich, werden biologische Baumittel eingesetzt, ob Bodenbeläge, Dämmstoffe oder Oberflächenmaterialien.

Der Mensch, die Natur und der verantwortungsbewusste Umgang mit den Ressourcen haben oberste Priorität bei allen Aktivitäten der Tischler- und Möbelwerkstatt, die auch zukunftsorientiert handelt und kontinuierlich junge Tischler und Schreiner ausbildet. Besonders stolz ist man auch auf die Partnerschaft mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald und Nordvogesen, die als weiterer Beweis für Weitsichtigkeit und verantwortungsbewusstes Wirtschaften angesehen werden kann.

Mehr über die Arbeit dieses vorbildlichen Betriebes erfahren Sie auch auf der Homepage: www.tischlerei-baum-natur.de

Klaus Frenzel - b.a.u.m. natur - Holzwerkstatt in Maikammer

Geschichten von uns -  b.a.u.m. natur Holzwerkstatt in Maikammer - Klaus Frenzel
Jens Ritter der Gitarrenbau-Künstler aus Deidesheim

Große Kunstwerke für die besten Gitarristen der Welt

Eine vielsaitige Kunst entsteht da in einem ehemaligen Weingut in Deidesheim. Objekte der Begierde, die nicht nur im Besitz großer Musiker, wie dem bereits leider schon verstorbenen Prince, dem Grateful Dead Mitbegründer Phil Lesh oder der Jazz-Legende George Benson sind sondern auch den Weg ins weltberühmte Museum Of Modern Art in New York geschafft haben.

Erschaffer dieser Gitarren-Kunstwerke ist der in Bad Dürkheim geborene Jens Ritter zusammen mit seinem Team. Dazu gehören Luca Popow in der Werkstatt, Danuta Leydinger und auch Jens Ritters Vater Franz, der gute Geist des Handwerkbetriebes.

Das wohl berühmteste deutsche Gitarrenbau-Atelier fertigt im Jahr bis zu 70 Instrumente, kleinere Serien oder Unikate für Musiker auf der ganzen Welt. Dem Instrumentenbauer, der schon früh in seiner Kindheit mit dem Werkstoff Holz experimentiert und geschnitzt hat und auch heute noch, wenn es seine Zeit erlaubt, gerne mit dem Mountainbike durch den Pfälzer Wald radelt, ist die Nachhaltigkeit seiner Arbeit von ganz besonderer Wichtigkeit.

Deshalb kommt das Holz für seine Instrumente nur aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft. Aber das Rohmaterial allein, macht die Instrumente noch nicht einzigartig. Hierzu braucht es das profunde Wissen und die Erfahrung um die physikalischen Zusammenhänge von Konstruktion, Statik und Akustik, das der ausgebildete Feinmechaniker und Maschinenbautechniker seit seinen ersten Bassgitarren von 1996 stets perfektioniert und sich laut dem Fachmagazin „Bass Professor“ zum spektakulärsten Bass-Gitarrenbauer der Welt entwickelt hat.

Mehr Informationen gibt es auch unter:
www.ritter-instruments.com

Jens Ritter der Gitarrenbau-Künstler aus Deidesheim

Geschichten von uns - Jens Ritter der Gitarrenbau-Künstler aus Deidesheim
Pfälzer Mandelpfad zwischen Maikammer und Deidesheim

Eine der schönsten Verbindungen zweier cittaslow-Gemeinden

Der Pfälzer Mandelpfad.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen an einem Frühlingstag die frisch aufgeblühten Mandelbäume zartrosa und weiß erleuchten lassen, ist der ideale Zeitpunkt gekommen, auf dem Pfälzer Mandelpfad, der auch die beiden cittaslow-Gemeinden Maikammer und Deidesheim miteinander verbindet, das grandiose Naturschauspiel der Mandelblüte zu erleben.

Ob man in Maikammer oder Deidesheim startet, ist dabei vollkommen gleichgültig. Auf gut befestigten Wegen mit nur moderaten Steigungen erlebt und genießt man die wunderbare Weinbergs- und Kulturlandschaft mit vielen atemberaubenden Aussichten auf den Haardtrand, die Rheinebene oder das Hambacher Schloss. Die etwa 12 Kilometer lange Strecke zwischen Deidesheim und Maikammer, die zu 100% im Biosphärenreservat Pfälzer Wald und an der Schnittstelle von Wald und Reblandschaft verläuft, kann man gemütlich in zwei bis drei Stunden zurücklegen. Gesäumt von ökologisch bedeutsamen und teilweise wieder aufgebauten Sandsteinmauern, findet man genügend Rastplätze mit Entspannungsliegen und Ruhebänken. Zahlreiche Hinweisschilder zur Orientierung sowie Informationstafeln zu Naturattraktionen machen den Weg zu einem ganzheitlichen Sinneserlebnis.

Der „Pfälzer Mandelpfad“ wurde in einem Kooperationsprozess entlang der Deutschen Weinstraße ausgebaut und über mehrere Jahre touristisch aufgewertet, um ein Angebot in der Frühjahrssaison zu schaffen und somit die biologische Vielfalt gerade auch im Bereich der cittaslow-Partnerstädte Deidesheim und Maikammer noch erlebbarer zu machen.

Fotografien von Hans Müller (HJMphoto-arts)

Pfälzer Mandelpfad zwischen Maikammer und Deidesheim

Geschichten von uns - Pfälzer Mandelpfad zwischen Maikammer und Deidesheim Fotograf Hans Müller (HJMphoto-arts)